Stil
und Stille
Der Berliner Salon
vom 04.07. bis 07.07. im Bodemuseum
Stil und Stille
Der Berliner Salon
vom 04.07. bis 07.07.
im Bodemuseum

Der Berliner Salon ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Fashion Week. Das Format – kuratiert von Christiane Arp, der früheren Vogue-Chefin und heutigen Vorstandsvorsitzenden des Fashion Council Germany – strebt seit Bestehen danach, ein eigenständiges Erscheinungsbild für Modedesign aus Deutschland zu formieren und dieses international sichtbar zu machen. Dafür wurden bisher sorgsam ausgewählte Marken und Labels präsentiert.

In Vorbereitung auf den diesjährigen Berliner Salon gingen die Organisatoren völlig neue Wege. Sie zogen das kreative und breit aufgestellte Potenzial von NachwuchsdesignerInnen von Modeschulen deutschlandweit mit heran und wählten daraus die besten Arbeiten aus – ein »Kraftakt« wie Christiane Arp in ihrer Eröffnungsrede betonte.
Stefan Uhr
Laura Meißner
Société Angelique
Paulina Bongartz
Frieda Kamphues
Karen Jessen

Die Wahl der Location, das Bodemuseum, hätte nicht wirkungsvoller für eine Kulisse zeitgenössischen Modedesigns sein können und macht diesen Salon zu etwas Besonderem.

Statt der sonst üblichen Modeperformances in Berlin, die man als Besucher oft schrill, laut, überladen und unprofessionell vorgetragen empfindet, ist es die Stille im Museum, die dem Ausstellungsbesucher dieses Berliner Salons die Möglichkeit gab, die Kunst- und Modearrangements unverklärt und innig zu betrachten, in Ruhe zu genießen und zu entdecken.

Die neobarocke Architektur, prunkvolle Raumausstattung, moderne Farbgestaltung und die ausgestellten kunsthistorischen Exponate boten die Vorlage für reizvolle ästhetische Kompositionen mit extravagantem und experimentellem Modedesign. Es hat mir große Freude bereitet, beim Durchschreiten der Säle und durch Verändern des Blickwinkels, immer aufs Neue überrascht zu werden. In den Arrangements zeigten sich Kontraste und Gleichnisse der Gestaltung, die anmutige Verbindungen eingingen.

Texte und Fotos: Ute Lindner